AKIMBO is a recurring curated event for performers thinking and making through a poetic lens. It is a living, breathing essay on poetics and related practices.
Date: Sunday \\ September 10th \\ Time: 7pm
Who: Gorjeoux Moon, Noora, Clara Helbig
Door fee: suggested donation of 5-10 Euros based on feasibility
AKIMBO is a recurring curated event for performers thinking and making through a poetic lens. It is a living, breathing essay on poetics and related practices.
Date: Sunday, August 6th Time: 7pm
Who: Winifred Wong, Iris Appelquist, Marina Reza
Door fee: suggested donation of 5-10 Euros based on feasibility
Mark your calendars, friends, we’d love to see ya there 🌱
Bios
Marina Reza is a poet, singer-songwriter & people-watcher whose confessional works embrace dailiness in incisive and surprising ways. Her work is featured in New Moons: Contemporary Writing by North American Muslims Anthology (Red Hen Press), SAND Journal, Bone Bouquet & elsewhere. Born in Dhaka & raised in New York City, she has worked at mental health nonprofits, in editorial book publishing & is based in Berlin as a freelance writer & helps organize Berlin Spoken Word.
Iris Appelquist has been writing and performing poetry in the American Midwest for twenty years. Her current work endeavors to create a liminal space in which the author and reader share discovery. Exploring the theme of duality (sex, joy/grief, hope/despair, experience/dream) with humor and absurdity, Appelquist’s poetry digs out a niche for itself.
Winifred Wong is a Berlin-based multidisciplinary writer, performer, and poet. She was born and raised in Singapore and is of Hakka descent. She has been published in literary journals across Berlin and Singapore like SAND Journal and SingPoWriMo, and has written for arts institutions such as Esplanade Theatres.
Am Freitag, 28. Juli ab 19:30 Uhr begrüßen wir wieder das Institut für Chaos. Dieses Mal möchten wir uns anschauen, nach welchen Mustern und „Regeln“ ein Aha-Moment entsteht. 🤯 Heureka!
28.07.2023, 19:30 Uhr: Antonia Siebeck | Die Episteme des Aha
Die Vortragsreihe: Wir leben in einer Welt in der ein einfaches Weiterso nicht mehr tolerabel ist. Wie das Damoklesschwert schwebt die Zukunft über unseren Köpfen. Kriege, Hungersnöte, wachsende soziale Spaltungen und nicht zuletzt der immer spürbarer werdende Klimawandel schreien nach einer Vollbremsung und einem radikalen Neuanfang. Doch was bedeutet es, neu anzufangen? Beginnt ein Neuanfang beim einzelnen Individuum oder muss er notwendig immer schon sozial gedacht werden? Ist ein Neuanfang überhaupt möglich? Oder müssen wir diesen Gedanken in das Reich der Phantasie verbannen? In der diesjährigen Reihe des Instituts für Chaos wollen wir uns mit diesen Fragen auseinandersetzen. Gemeinsam wollen wir über die Möglichkeiten eines alles verändernden Neuanfangs nachdenken und damit den Beginn einer anderen Welt zeichnen.
Zum Vortrag
„Im Augenblick, als ich die Frage las, sah ich eine andere Welt und wurde ein anderer Mensch…” Jean-Jacques Rousseau
Es gibt wohl wenig Erlebnisse, die durch ihren Anekdoten- und Methaphernreichtum so präsent sind, wie der Moment der plötzlichen Erkenntnis: Es ist der Moment, in dem uns ein Licht aufgeht, in dem der Knoten platzt, der Groschen fällt. Ein Moment, von dem eine immense Faszination ausgeht, die angesichts seiner Eindrücklichkeit und Strahlkraft nicht überraschen sollte. So sind die großen Geistesblitze der Geschichte, man denke beispielsweise an Albert Einstein und die Entdeckung der Relativitätstheorie, mit lebens- und realitätsverändernden Erkenntnissen verbunden. Ein undurchdringliches Wirrwarr nimmt schlagartig Gestalt an; wir erwerben ein Verständnis, das uns die Welt in einem anderen Licht sehen lässt. Zweifelsohne steckt in dem Aha-Moment das Potenzial für die wichtigen wissenschaftliche Neuorientierungen. Doch ist es vor allem der Verstehende selbst, der durch das affektive Erleben einen gänzlich neuen Ausgangspunkt für sein Denken gewinnt. Wie ist dieses Initial phänomenologisch zu fassen, das nach Bernhard Waldenfels den Einschlag markiert, an dem Finden und Suchen aufeinandertreffen? Und was braucht es, um den begehrten Geistesblitz zu erleben? Wie sich zeigt, ist das Aha-Moment auf vielfache Weise mit dem Neuanfang verbunden – so ist er nicht nur dessen Quelle, sondern auch das Ergebnis davon.
Über die Vortragende
Antonia Siebeck hat Philosophie und Germanistik an der Freien Universität Berlin studiert. In ihrer Masterarbeit setzte sie sich mit der epistemischen Relevanz von Aha-Erlebnissen auseinander und bewegt sich damit wissenschaftlich an der Schnittstelle von Erkenntnis- und Gefühlstheorie. Während des Studiums war sie mehrfach als Autorin tätig, so unter anderem für das Philosophie Magazin und die Humanistische Akademie.
Zum Institut für Chaos:
Das Institut für Chaos ist ein Veranstaltungsraum für Vorträge aus Wissenschaft und Kultur. 2016 wurde das Projekt von Miriam Amin und Friedrich Weißbach ins Leben gerufen. Ziel der Veranstaltungen ist es, jungen Wissenschaftler*innen außerhalb des universitären Kontextes einen Raum zu geben, in dem sie ihr fachliches Wissen einem breiten Publikum vorstellen können. Dafür wird jährlich ein neues Thema gewählt, dem wir uns von unterschiedlichen Standpunkten aus näher wollen.
Wir verfolgen den Anspruch, aus den wissenschaftlichen Fachgesprächen herauszutreten und die Inhalte auf einer niedrigschwelligen Art und Weise zu vermitteln. Dabei verstehen wir uns als Ort der Begegnung, wo die Zuschauer und Zuschauerinnen eingeladen werden, einen Blick in andere wissenschaftliche Felder zu werfen.
Die Veranstaltungsreihe finden einmal im Monat in den Räumlichkeiten des Kollektivs Ida Nowhere statt. Vor und nach den etwa 45 Minuten dauernden Vorträgen gibt es kühle Getränke und gute Musik.
Geschafft! Deine Utopie wurde zu einem klaren und eindeutigen Bild gestaltet. Unsere KI-Artists arbeiten am Fließband in der Manufaktur und produzieren einen digitalen Ölschinken nach dem anderen. Hier findet ihr die Zukunftsbilder Neoliberaler Utopien.
Wie jedes Jahr findet auch 2023 das Kunstfestival 48 H NK in Neukölln statt. Das diesjährige Thema: Play{Ground}. Wow, wie einfallsreich. 😉
Und wow, wie passend: Denn Neukölln und aus unserer Perspektive der sog. Ganghofer_Kiez ist schon die letzten Jahre ein riesiges Spielfeld der Gentrification. Jetzt kommt auch noch Kalle, geil, wa? Benko_Baby muss ja wenigstens etwas umsetzen… Die Ida hat sich nicht nehmen, auch mal wieder etwas umzusetzen und nimmt mal wieder an diesem Spektakel teil.
Denn: Auch das Festival trägt bei der Aufwertung des Bezirks sein Portiönchen bei. Schon seit mehreren Jahren ist zu beobachten, dass sich das Festival weiterentwickelt und sich der diskursiven Aufhübschung anpasst. Spätis dürfen schon lange nicht mehr iwie teilnehmen und Kultur wurde nonchalant aus der Selbstbezeichnung entfernt. Das bekannte Spiel aus Großschreiben, was Aufmerksamkeit bringt, die kleinen Akteur*innen als Legitimität nutzen, um Gelder zu erhalten und dort zu verteilen, wo die größten Spektakel zu erwarten sind. 💯
sidenote: well, aus der kunsttheorie wissen wir, es ist nicht funktional, großzuschreiben, weil auch nicht großgesprochen werden kann.
„weil es im sprachgebrauch unkonsequent ist, anders zu schreiben als man spricht. wir sprechen keine großen laute, darum schreiben wir sie auch nicht. und: sagt man mit einem alfabet nicht dasselbe, was man mit zwei alfabeten sagt?“
Wenn es also nicht um die Funktion von Kunst und Kultur geht, z.B. Menschen im Dialog zusammenbringen, dann dient das Festival vielleicht nur noch dazu, das Ansehen eines attraktiver_werden_sollenden Bezirks zu fördern?
» 🧐 aber, … Moment! Die können ja nix dafür, weil wenn die nicht mitmachen …«
»🙄 Passt, schon ist klar: Die Ursachen liegen wie immer am systematischen Paradigma.«
Wir fragen uns, ob Kunst (und Kultur auch) zwangsläufig passiv am Diskurs mitmachen müssen oder, ob nicht gerade hier der Raum für kritische Perspektiven und ein Anders_Machen gefordert ist. Ganz im Sinne des Festivals: „Als Forum für künstlerische Projekte aller Sparten der Berliner Kunstszene präsentiert und fördert das dezentral angelegte Festival Kunst, die einen Beitrag zur Diskussion aktueller gesellschaftlicher Themen leistet und diese reflektiert,“ möchten wir uns diesen Ursachen widmen.
NeoLiberaleUtopien
Der Neoliberale Diskurs formt eine Gesellschaft der Einzelindividuen. Die Aussage „There is no such thing as society“ hat sich zu einer Ideologie der Vereinzelung entfaltet. „Wie wollen wir leben in Zukunft?“ Diese Frage wird in den vergangenen Jahren so häufig gestellt, dass bei genauer Betrachtung, die Antwort wie ein schlechter Scherz oder eine zynische Selbstbeschäftigung von selbstgefälligen Zukunftsforscher*innen erscheint. Die soziale Idee oder eine Gesellschaft der Vielen erscheint selbst nur noch als Utopie denkbar.
Unser Beitrag zum Festival versteht sich als Offenes Experimentallabor. Im Zuge der 48 H werden wir in verschiedenen Formaten Möglichkeiten und Beispiele von Zukünften zeigen und gemeinsam mit euch besprechen. Dabei gibt es ein Rahmenprogramm mit verschiedenen Interventionen, Attraktionen und Mitmach_Sachen 🍡 sowie Abendveranstaltungen. 🏋️♂️🎪🎭
23.06.2023, 20:00 Uhr: Die Kollaboratiere | Welcoming El Mosco. Eine interaktive Playground-Lesung
EL MOSCO is coming… und wir wollen ihn*sie begrüßen! Kommt zu unserer Playground_Lesung, in der wir in ernsthaftem Spiel die Tigermücke willkommen heißen wollen.
24.06.2023, 19:30 Uhr: Institut für Chaos | Neuanfang jenseits von Katastrophe und Fortschritt! – Jonathan Klein
Wie prägt unser Bild von Geschichte die Möglichkeit eines gesellschaftlichen Neuanfangs? Sind es Bilder von Krankheit und Katastrophe, welche die Aussicht auf einen qualitativen Bruch eröffnen? Oder sollten wir lernen den Kapitalismus als eine Art Schwangerschaft zu begreifen, um zu Geburtshelfer*innen einer neuen Gesellschaft zu werden?
25.06.2023, 17:30 Uhr: tba | Vielversprechendes von random dadaist
Es ist noch geheim, aber schon mal: Eine Reflexion der gesammelten Utopien in gediegender Anspannung und Raum für Diskurs_ion.
Soziale Plastik? Beuys, Zmijewski oder random dadaist? Glaubst du noch an eine Gesellschaft in der Zukunft?
Dann komm vorbei bring Zeit mit und Ideen und gestalte gemeinsam mit anderen Menschen eine oder oder viele Möglichkeiten der Zukünfte.
Am Samstag, 24. Juni, 2023 geht es ab 16:00 Uhr los mit Bedarfsanalyse Umsetzungskonzept und Rollout
Work in Progress… Stay agile! ✌️
Hier findet ihr die Agenda für das Rahmenprogramm:
Manifestation
Ida Nowhere = „gelebte Utopie“ im Neoliberalismus
1 Ziel von Ida Nowhere ist es, das Unmögliche zu schaffen. Gesellschaftliche Achtsamkeit trotz F*d up Mindset: Ein Ort, an dem das Miteinander zählt. Gemeinsam wollen wir als Einzelperson auftreten, um ein Zukunftsbild zu gestalten. Wir werden die gegebene Infrastruktur nutzen, um zu untersuchen, wie sehr der Sager: „There is No such Thing as Society zu einer Self-Fullfilling-Prophecy geworden ist. Oder ob es doch noch etwas wie gesellschaftliche Teilgabe begibt. Es warten viele spannende Fragen und Aktionen auf uns.
Gestalte ein persönliches Emblem** deiner Utopie im Neoliberalismus. Fülle einfach das Formular aus und ca. eine Stunde später kannst du das Ergebnis sehen. Auf Instagram, auf unserer Galerie-Seite und live vor Ort @IdaNowhere. 🙌
**Die Kunstform des Emblems entstand im 16. und 17. Jahrhundert und ist eng mit der literarischen Gattung der Emblematik verbunden. Embleme waren eine Form der visuellen Kommunikation, die Bild, Text und Symbolik kombinierte, um moralische, religiöse oder philosophische Ideen auszudrücken.
Ein Emblem besteht typischerweise aus drei Komponenten: dem pictura (Bild), dem inscriptio (Text) und der subscriptio (Erklärung). Das Bild ist oft eine allegorische Darstellung, die eine Szene oder ein Objekt darstellt, das metaphorisch auf eine bestimmte Bedeutung verweist. Der Text besteht aus einem kurzen Spruch, Vers oder Zitat, der das Bild interpretiert oder ergänzt. Die Subskription enthält eine ausführlichere Erklärung oder moralische Lehre, die dem Leser helfen soll, die Bedeutung des Emblems zu verstehen.
Emblematische Kunstwerke wurden oft in Büchern oder auf anderen Medien wie Kupferstichen oder Gemälden präsentiert. Sie dienten dazu, moralische oder philosophische Konzepte auf eine zugängliche und leicht verständliche Weise zu vermitteln. Oft wurden sie in Bildungs- und Erziehungskontexten eingesetzt, um moralische Werte zu vermitteln oder zum Nachdenken anzuregen.
Die Kunst des Emblemzeichnens erforderte ein breites Wissen über Literatur, Mythologie, Symbolik und philosophische Konzepte. Künstler und Schriftsteller arbeiteten oft zusammen, um Embleme zu gestalten, wobei Künstler *innen das Bild schufen und Schriftsteller*innen den Text verfassten. Durch die Kombination von Bildern und Texten schufen sie komplexe, mehrschichtige Werke, die verschiedene Interpretationen zuließen und zum Nachdenken anregten.
Die Kunst des Emblems hatte einen bedeutenden Einfluss auf die spätere Ikonografie und Symbolik sowie auf die Entwicklung von Kunstformen wie der Heraldik und der Wappenkunst. Sie stellt eine einzigartige Verbindung von Bildender Kunst, Literatur und Philosophie dar und bietet einen Einblick in die kulturellen und intellektuellen Strömungen der damaligen Zeit.
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Hej! Wahnsinn, nach der Renaissance fangen wir sogar noch einmal an… Am Samstag, 03. Juni ab 19:30 Uhr begrüßen wir wieder das Institut für Chaos. Als Prokrastination-Expert*innen kennen wir das aus dem daily Alltag: Aller Anfang ist schwer…
03.06.2023, 19:30 Uhr: Friedrich Weißbach | Aller Anfang ist schwer
Die Vortragsreihe: Wir leben in einer Welt in der ein einfaches Weiterso nicht mehr tolerabel ist. Wie das Damoklesschwert schwebt die Zukunft über unseren Köpfen. Kriege, Hungersnöte, wachsende soziale Spaltungen und nicht zuletzt der immer spürbarer werdende Klimawandel schreien nach einer Vollbremsung und einem radikalen Neuanfang. Doch was bedeutet es, neu anzufangen? Beginnt ein Neuanfang beim einzelnen Individuum oder muss er notwendig immer schon sozial gedacht werden? Ist ein Neuanfang überhaupt möglich? Oder müssen wir diesen Gedanken in das Reich der Phantasie verbannen? In der diesjährigen Reihe des Instituts für Chaos wollen wir uns mit diesen Fragen auseinandersetzen. Gemeinsam wollen wir über die Möglichkeiten eines alles verändernden Neuanfangs nachdenken und damit den Beginn einer anderen Welt zeichnen.
Zum Vortrag
In der Auftaktveranstaltung der diesjährigen Vortragsreihe führt Friedrich Weißbach in die Thematik des Neuanfangs ein und öffnet erste Perspektiven auf die Problemstellungen, die uns bei der Auseinandersetzung mit dem Phänomen begegnen. Ausgehend von einer ideengeschichtlichen Einordnung des Konzepts fragt er, inwiefern ein Neuanfang zwischen den Polen von individueller Freiheit und gesellschaftlicher sowie materialistischer Abhängigkeit möglich ist.
Ein Blick in die Ideengeschichte des Neuanfangs zeigt, dass die Idee des Neuanfangs keineswegs schon immer existent war, sondern sich erst ausgehend von der jüdisch-christlichen Kulturtradition zu einem Kerngedanken unseres gesellschaftlichen Denkens etabliert hat. Während Langezeit das Universum und die Welt als ein sich wiederholender Kreislauf eines Immergleichen verstanden wurde, entwickelte sich mit der Idee des Neuanfangs nicht nur die Vorstellung einer Sonderstellung des Menschen, sondern auch der Gedanke einer fortschreitenden Geschichte, die unsere heutigen Vorstellungen von Politik, Ökonomie, Kultur und Ästhetik stark prägte.
Spätestens mit dem Zeitalter des Anthropozäns und dessen immer deutlicher werdenden Folgen für die Umwelt wird die Rolle des Menschen als Gestalter der Welt kritisch hinterfragt. Wir stehen vor der Herausforderung, dass die Idee des Neuanfangs auf der einen Seite wesentlich mitverantwortlich für viele heutige Probleme ist und auf der anderen Seite die globale Situation nach einem wirklichen Neuanfang im Sinne eines allesumgreifenden Umbruchs sowohl im Denken als auch im Umgang mit der Welt schreit. Wie wir mit dieser widersprüchlichen Lage umgehen können, soll in dem Vortrag erörtert werden.
Über den Vortragenden
Friedrich Weißbach hat Philosophie und Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert, wo er von 2020-23 am Institutfür Sozialwissenschaft gelehrt hat. Seit 2023 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Münster. Zudem arbeitet er als fester freier Autor für das Philosophie Magazin und schreibt als freier Journalist für die monopol und ZeitOnline. Er ist Gründer und Leiter des Instituts für Chaos.
Zum Institut für Chaos:
Das Institut für Chaos ist ein Veranstaltungsraum für Vorträge aus Wissenschaft und Kultur. 2016 wurde das Projekt von Miriam Amin und Friedrich Weißbach ins Leben gerufen. Ziel der Veranstaltungen ist es, jungen Wissenschaftler*innen außerhalb des universitären Kontextes einen Raum zu geben, in dem sie ihr fachliches Wissen einem breiten Publikum vorstellen können. Dafür wird jährlich ein neues Thema gewählt, dem wir uns von unterschiedlichen Standpunkten aus näher wollen.
Wir verfolgen den Anspruch, aus den wissenschaftlichen Fachgesprächen herauszutreten und die Inhalte auf einer niedrigschwelligen Art und Weise zu vermitteln. Dabei verstehen wir uns als Ort der Begegnung, wo die Zuschauer und Zuschauerinnen eingeladen werden, einen Blick in andere wissenschaftliche Felder zu werfen.
Die Veranstaltungsreihe finden einmal im Monat in den Räumlichkeiten des Kollektivs Ida Nowhere statt. Vor und nach den etwa 45 Minuten dauernden Vorträgen gibt es kühle Getränke und gute Musik.
Ida Soli Veranstaltung mit Ausstellung + Moglis 40er/ KNSTRKT
WELTPREMIERE
Es mag euch verwundern, doch die Ida feiert Renaissance. 13 1/2 Jahre gibt es die schönste Oma in Rixdorf schon. Zeit also, wieder geboren zu werden. Der ungefragte Dadaist hat hierzu eine Ausstellung entworfen und zeigt Malereien, Drucke und typische Obskuritäten aus 13 1/2 Jahren Handlungsdadaismus: „Warum nicht? Gerne.“ Und dann gleich mit soviel Inhalt.
Es waren komische letzte Jahre und die Ida möchte sich davon häuten. Ein bißchen frische Haut tut gut.
Um neue Haut und Fettcreme für die Ida zu besorgen, bittet der Hausmeister sein Geburtstagspublikum auf die übliche Bravo/ InTouch/ Warhammer und Wurstsemmel vom Späti oder sonstiger Geschenke zu verzichten und an dieser statt einen Solibeitrag für die gute alte Ida zu spenden.
Damit unterstützt ihr nicht nur die schönste Oma aus Rixdorf, sondern auch einen Ort, der euch und den Kiez glücklich macht. Vielen Dank.
Wir freuen uns auf dich!
Das Programm der Renaissance: Freitag, 31. März 2023
Der ungewöhnliche Abend @ Ida Nowhere | 24. Februar 2023
„Es ist gar nicht kryptisch!“
befragte Pilsator*in
🧐 Sei live dabei und komm zur zweiten Runde Klassenkampf!
FREIBIER! von 19:30 bis 20:30 veganer Eiersalat und Klassenkampf nach Art des Hauses
Die erste Runde von Pilsator + Eiersalat (P+E) war ein wunderbarer Auftakt zum Klassenkampf, der nun einmal im Monat bei Ida Nowhere stattfindet. Das Ergebnis:
Die arbeitende Klasse gewinnt die erste Runde!
Wenn auch knapp… eine Zusammenfassung.
Klare Verhältnisse: Klassen-Realität Zunächst waren die obligatorischen Klassenübertritte zu verzeichnen. Die Selbsteinschätzung einzelner Teilnehmer*innen konnte die Dialektik des P+E Teams und der ausgeglichenen Gesellschaft nicht in allen Fällen überzeugen. So gab es neoliberale Tendenzen in der arbeitenden Klasse, die unverzüglich dazu führten, dass betroffene Personen zu den Neoliberalen wechseln mussten. Widerstand unterliegt der Beweispflicht. Doch es gab auch vorbildliche Pilsator*innen, die durch ihren Einsatz beim Freibier:Konsum punkten konnten.
Hinweis: Es muss kein Alkohol getrunken werden, um am Klassenkampf teilzunehmen! ➪ Geheime und offene Umfragen ermöglichen die Teilnahme, die auch proaktiv gefordert werden darf!
Und genauso kontrovers und kämpferisch ging der Wettkampf weiter. Die neoliberale Klasse nutzte ihre privilegierte Position wie zu erwarten war selbstredend für weitere Vorteile aus. So wurde der Versuch, die Super Mario Bros Challenge zu beeinflussen beinahe mit einem Strafbonus (Adorno) geahndet. Dennoch konnten sich neoliberale Tendenzen zunächst einmal durchsetzen, denn die egozentrische Haltung ignorierte die Forderungen der ausgeglichenen Gesellschaft. Quad erat D3monstrantum.
Kopf-an-Kopf-Rennen Die neoliberale Klasse hat durch eine herausragende Performance beim Argumente-Tennis einen beachtlichen Vorsprung aufbauen können. Die Hierarchisierung von methodischen Argumenten fällt auch bei Nicht – Verstehen – Wollen natürlich leicht. Der Vortrag Pitch zur Platzierung war daher tadellos. Der Konter aus der arbeitenden Klasse: zweimal Plenum und ein standhafter Streik wurden durchgezogen. Stark, aber zunächst einmal ergebnisoffen. Die Zuweisung der Themen zu den Argumenten anhand der RandomORDER!random-Methode baute den Lead der neoliberalen Klasse weiter aus.
Auf die Details kommt es an… Doch das Plebiszit hatte auch noch ein Wörtchen mitzureden. Die Befragungen liefen live über sog. digitale Mittel und die Ergebnisse wurden noch direkt ausgewertet: Einige wünschten sich, besoffener zu sein, andere waren voll und ganz überzeugt. Die Auswertung der Zuordnung beim Argumente-Tennis brachte den finalen Punktestand:
arbeitende Klasse: 7,7 neoliberale Klasse: 13,5
Ein Sieg für die Neoliberalen?
Nicht so schnell… Das Plebiszit hat es richtig erkannt und den nötigen Fokus bewiesen. Die Kategorien waren induktiv erstellt worden und die Auswertung musste qualitativ interpretiert werden. Nicht nur auf die Punktezahl kommt es an, sondern auch auf deren Aussage. Less is more, forderten die Parameter und somit steht fest: Die erste Runde geht an die arbeitende Klasse, die sich durch ihre standhafte Positionierung und solidarische Streuung durchsetzen konnte.
Super Mario Bros Challenge
Folgende Annahmen konnten durch das KI – gestützte Panoramikon aufgestellt werden:
Eine ausgeglichene Gesellschaft hat den Wert ±0
Die Polaritäten der Klassen sind kummulativ
Es bestehen Interdependenzen zwischen den Klassen
Interpolarisation konstituiert Trivialmaschine
das zu erwartende Ergebnis der Rekonstruktion: ±0 = 1
In den kommenden Ausgaben können nun die Hypothesen aufgestellt und reflektiert werden.
🤔 Worum geht es hier?
Pilsator + Eiersalat ist eine interaktive Workshop-Performance bestehend aus verschiedenen Disziplinen, die Teamfähigkeit, Fehlerkultur und Humor fördert. Dabei werden Positionen zum Klassenkampf reflektiert und sofort in einem (größtenteils) empirisch-friedfertigen Rahmen erkämpft.
Wenn das jetzt alles erst einmal verwirrend wirkt, dann liegt das daran, dass die nötige Distanz fehlt (vgl. Heisenberg, 1927).
Das löst sich selbstverständlich auf, wenn du live bei der nächsten Ausgabe von Pilsator + Eiersalat, am 24. Februar 2023 bei Ida Nowhere dabei bist. Wir freuen uns!
24. Februar 2023
Beginn: 18:00 Freibier: 19:30 bis 20:30 Eiersalat: durchgängig Klassenkampf: 20:30 bis 22:00