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Kevin Kuhn

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Öffnungszeiten: ab 18.00 Uhr gibt es Vöku von LAura und LAra! Dann Lesung um 20.OO Uhr. JUHU!

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Kevin Kuhn ließt aus seinem Debütroman „Hikikomori“.

Das Klebeband brachte sich leicht an. Für mich, der ich in der Dunkelheit lebe, gibt es außerhalb nichts mehr. Alles verblasst. Man muss nur die Tür hinter sich zuziehen, und schon ist man auf der Schwelle zu einer anderen Welt. Zu der Welt, die man in sich trägt, die von der Außenwelt unterdrückt wurde, der man die Luft zum Atmen nahm.“ (aus „Hikikomori“)

Moderation: Laura Klatt (Spielhoff&Klatt – Agentur für literarische Veranstaltungen)

Der Debütroman von Kevin Kuhn trägt den japanischen Titel Hikikomori – das meint den gesellschaftlichen Rückzug, das Einschließen in einem Raum, über Wochen, Monate oder Jahre. Doch diese Form der Abschottung ist schon lang kein japanisches Phänomen mehr, es ist eine stille Verweigerung, egal wie das Land draußen heißt. Wie es dazu kommen kann, das beschreibt Kevin Kuhn mit großer Klarheit und Nähe. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung nannte ihn kürzlich in der Liste der 20 wichtigsten Autoren unter 40.»Hikikomori ist kein tröstlicher oder erklärender Roman«, schreibt Nils Minkmar, »er schildert präzise die unlösbaren Fragen und lotet die Abgründe aus, die sich mitten in einer deutschen Wohnung unter wohlversorgten, gebildeten und sich liebenden Bürgern auftun können. Es ist große Kunst.«

Kevin Kuhn, *1981 in Göttingen, lebt in Berlin. Er hat Philosophie, Kunstgeschichte und Religionswissenschaften in Tübingen und Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim studiert. Seit 2010 ist er Lehrbeauftragter am dortigen Institut. Immer wieder hat Kevin Kuhn auch im Ausland gelebt, darunter längere Zeit in Alaska und drei Jahre in Mexico City.

Auszeichnungen:
2012 Gargonza Arts Award & Aufenthaltsstipendium
2010 Stipendium für das textwerk-Romanautorenseminar des Literaturhauses München

Veröffentlichungen:
Hikikomori, Roman, Berlin Verlag, Berlin, 2012